Faking the News? Die präsidentielle Kommunikation Donald J. Trumps

Agenda Building mithilfe sozialer Medien

Sebastian Egelhof

Leverkusen 2022: Budrich
Rezensent/-in: Marian T. Adolf

Buchbesprechung

Printausgabe mediendiskurs: 27. Jg., 1/2023 (Ausgabe 103), S. 97-97

Vollständiger Beitrag als:

Faking the News?

Dass Donald Trump Twitter als zentralen Kanal seiner präsidentiellen Kommunikation nutzte, sich dabei seines privaten Accounts bediente, bis zu 200 Nachrichten pro Tag absetzte und auch vor Beleidigungen, Falschmeldungen und Verschwörungstheorien nicht zurückschreckte, ist weithin bekannt. Die Frage, der in dieser nun als Buch vorliegenden Dissertation nachgegangen wird, ist jene, wie sehr es Trump damit gelang, die mediale Agenda zu beeinflussen. Dieses „Agenda Building“ untersucht der Autor mithilfe von Inhaltsanalysen auf knapp 300 Seiten material- und detailreich. Die Studie ist in vier Teile gegliedert und versucht, durch einen Vergleich ausgewählter „Trigger-Tweets“ mit der medialen Agenda zweier Leitmedien den Niederschlag der präsidentiellen Kommunikationsinterventionen zu erheben. Die Analyse erfolgt auf Basis von fünf ausgewählten Fällen während des ersten Amtsjahres. Im Abgleich mit den Artikeln von „New York Times“ und „Washington Post“ findet der Autor heraus, dass es sehr wohl einen Einfluss von Trump-Tweets auf die Berichterstattung am Folgetag gab, wobei diese Agenda-Building-Effekte im Einzelnen betrachtet werden müssen. Damit bestätigt Egelhof frühere empirische Befunde. Zielsetzung der Studie ist keine tiefgreifende Analyse der Veränderungen politischer Kommunikation in Zeiten von Desinformation, Populismus und Propaganda. Stattdessen wird klassisches medienforscherisches Handwerk geboten, eingebettet in konzise konzeptionelle und methodische Ausführungen.

Prof. Dr. Marian Adolf