Algorithmic and Aesthetic Literacy

Emerging Transdisciplinary Explorations for the Digital Age

Lydia Schulze Heuling, Christian Filk (Hrsg.)

Leverkusen 2021: Budrich
Rezensent/-in: Lothar Mikos

Buchbesprechung

Printausgabe mediendiskurs: 26. Jg., 3/2022 (Ausgabe 101), S. 81-82

Vollständiger Beitrag als:

Algorithmische und ästhetische Kompetenz

Die Beiträge dieses Bandes greifen Themen auf, die in der medienpädagogischen Diskussion kaum vorkommen. Es ist ein Verdienst dieses Buches, Algorithmen in den Fokus zu nehmen. Zunächst im Beitrag von Ellen Harlizius-Klück und Alex McLean über das PENELOPE Project, in dem es um die Ausbildung von Weber:innen geht. Hier dienen Algorithmen dazu, Webmuster aus Kulturen auf der ganzen Welt zu erkennen, um so das Gespür für Muster zu verbessern (vgl. S. 77), denn „die Gewebestruktur ergibt sich aus einer algebraischen Beziehung zwischen den binären Matrizen des Einfädelns, des Bindens und des Tretens“ (S. 71). Hanno Schauer macht deutlich, wie Informatikkonzepte an Nichtinformatiker vermittelt werden können, indem es darum geht, „algorithmische Grundideen“ (S. 85) in Prozessmodellen zu verdeutlichen. Elke Mark und Lindsey French liefern zudem eine Definition der Funktion von Algorithmen: „Algorithmisches Denken übersetzt und beschränkt die alltäglichen Erfahrungen mit der großen Komplexität unseres Denkens in vorhersehbare Abläufe“ (S. 146). Auf diese Weise können auch Computer dank neuronaler Netzwerke Kunst erzeugen (vgl. S. 185 ff.), wie Christoph Best zeigt. Ein wichtiges Buch für Medienpädagogen, die Informatik- und Algorithmen-Kompetenz ernst nehmen.

Prof. i. R. Dr. Lothar Mikos