Toleranz im Vergleich der Kulturen

Hamid Reza Yousefi

Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Sehnsüchte, die Ordnung der Welt zu verstehen, die Stellung des Menschen in ihr zu ergründen und immerwährend Welten zu erschließen. Geachtet, geschätzt und gewürdigt zu werden, sind auch alte Sehnsüchte des Menschen. Ein Glied, das diese Sehnsüchte miteinander verbindet, ist die Toleranz. Was kann sie bewirken und was kann sie verhindern? Worin liegt ihre Denk-Notwendigkeit? Diese Frage verbindet uns mit einem weiten Feld, mit dem interkulturellen Diskurs der Toleranz. Toleranz spricht verschiedene Sprachen, kennt unterschiedliche Charaktere und ist mit unterschiedlichen Geschichten verbunden; Geschichten, die sich im Vergleich der Kulturen nicht nur überlappen, sondern auch Differenzen aufweisen. Toleranz ist kein Selbstzweck, sondern immer Mittel zum Zweck. Sie ist auch keine Rechenaufgabe, die nach einem bestimmten Verfahren zu lösen wäre, sondern ein Instrument, um Dialog und Verständigung zu erlangen.

Printausgabe tv diskurs: 19. Jg., 2/2015 (Ausgabe 72), S. 24-29

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