Zwischen den Fronten

Terroristen funktionalisieren den Informationsauftrag der Medien

Joachim von Gottberg im Gespräch mit Stephan Weichert

Wenn es um Terrorismus geht, sind die Medien Teil des Geschehens. Ohne Massenmedien würde die Gesellschaft von Terrorakten nichts mitbekommen, ohne eine Berichterstattung über solche Taten wären diese kaum effektiv und praktisch sinnlos. Der Terror hat eine höchstmögliche mediale Aufmerksamkeit zum Ziel, er will auf diese Weise Angst schüren und die Menschen so sehr verunsichern, dass ein normales Leben nicht mehr möglich ist – auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher gering ist: Gefühlt könnte jeder schon morgen zu den Opfern gehören. Selbstmordattentäter, die vorher niemand wahrgenommen hat, erzeugen posthum Stellungnahmen von Regierungschefs, sogar von dem amerikanischen Präsidenten. Die reflexartigen Verurteilungen empfinden sie selbst als Auszeichnung – das Böse hat seine eigene Logik. Sind sich die Medien ihrer Rolle als „Erfüllungsgehilfe“ bewusst? Und wenn ja: Wie gehen sie damit um? tv diskurs sprach darüber mit dem Medienwissenschaftler Dr. Stephan Weichert, der u.a. als Professor für Journalismus und Kommunikationswissenschaft an der Hamburger Hochschule Macromedia, University of Applied Sciences, und an der Hamburg Media School tätig ist.

Printausgabe tv diskurs: 20. Jg., 3/2016 (Ausgabe 77), S. 34-39

Vollständiger Beitrag als:

Stephan Weichert ist Medienwissenschaftler und u.a. als Pro fessor für Journalismus und Kommunikationswissenschaft an der Hamburger Hochschule Macromedia und an der Hamburg Media School tätig.

Joachim von Gottberg ist Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen und tv-diskurs-Chefredakteur