Toleranz liegt im ökonomischen Interesse der Medien

Das Fernsehen bietet Einblicke in vielfältige Lebensumstände

Joachim von Gottberg im Gespräch mit Jo Reichertz

Dass in unserer Gesellschaft ein rasanter Wertewandel stattfindet, ist wohl unbestritten. Was die einen als Entgrenzung und Verlust von Orientierung beklagen, feiern die anderen als Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen, Religionen, Ethnien oder sexuellen Lebensformen. Welche Rolle spielen die Medien dabei? Sind sie Urheber dieser Entwicklung oder moderieren sie nur gesellschaftliche Prozesse? Der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Jo Reichertz vertritt die Auffassung, dass die Medien vor allem deshalb zur Toleranz beitragen, weil sie ein Interesse daran haben, möglichst viele Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion als Nutzer zu gewinnen. Deshalb müssen sie für jeden etwas anbieten und dürfen niemanden vor den Kopf stoßen.

Printausgabe tv diskurs: 19. Jg., 2/2015 (Ausgabe 72), S. 40-45

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