Schein oder Sein

Scripted Reality und ihre Wahrnehmung durch junge Zuschauer

Thorsten Gieselmann, Stefan Oelze, Eva Kaesgen

Mit den Talkshows der 1990er-Jahre kam jemand ins Fernsehen, der vorher nur davor saß: der normale Zuschauer. Spektakuläre, kontrovers aufgezogene Themen, ein Kommunikationsstil weit jenseits vom bürgerlichen Diskurs und ein oft hilfloser Moderator unterhielten in einer Mischung aus Inszenierung und Realität. Zur Optimierung des Unterhaltungsfaktors wurden kurz nach Beginn der Gerichtsshows nicht mehr echte Fälle gezeigt, sondern Richter, Staatsanwälte und Verteidiger mischten sich mit Laiendarstellern. Das Drehbuch dient als Orientierung. Es wird nicht auswendig gelernt, sondern wie im Rollenspiel verinnerlicht. Heraus kommt Fiktion mit Doku-Charakter. Kann der Zuschauer den fiktionalen Charakter erkennen oder wird er in die Irre geführt? Und was ist, wenn Verhaltensweisen gezeigt werden, die zwar bei Jugendlichen Realität, bei Eltern aber nicht gerne gesehen sind? tv diskurs sprach darüber mit Stefan Oelze, Geschäftsführer der Produktionsfirma filmpool, und den Producern Thorsten Gieselmann (X-Diaries) und Eva Kaesgen (Familie im Brennpunkt).

Printausgabe tv diskurs: 15. Jg., 1/2011 (Ausgabe 55), S. 74-79

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