Medienhandeln, Medienkonvergenz und Sozialisation

Betrachtung zur Identitätsentwicklung von Heranwachsenden in Zeiten der Medienkonvergenz

Ulrike Wagner

Die Vielzahl der Möglichkeiten, seine Lebensvollzüge mit und über Medien zu gestalten (z. B. über Social-Web-Angebote) zeigt, dass sich die Spielräume in der Beschäftigung mit Medien erweitern. Zentral aus der Perspektive der Nutzenden in der Convergence Culture ist, dass sich ein grundlegender Wandel vollzieht: „ […] a change in the way media is produced and a change in the way media is consumed“ (Jenkins 2006, S. 16). Diese umfangreichen Veränderungen als Teil einer Mediatisierung der Lebenswelt (vgl. dazu z. B. Krotz 2007) haben – so die Grundannahme – Auswirkungen auf die Sozialisation von Heranwachsenden und damit auf ihre Handlungs- und Partizipationsmöglichkeiten in der Gesellschaft. Aus diesen Auswirkungen ist allerdings keineswegs automatisch eine „Verbesserung“ abzuleiten, wie es technikeuphorische Ansätze vertreten, die postulieren, dass über den Zugang zu Medien quasi selbstverständlich auch ein Mehr an Partizipationsmöglichkeiten vorhanden ist und diese auch von allen in optimaler Weise realisiert werden (können). Zu differenzieren ist vielmehr, auf welche Art und Weise die vielfältigen Möglichkeiten, sich mit und über Medien mit der sozialen Welt auseinanderzusetzen, in die alltäglichen Lebensvollzüge von Heranwachsenden eingebunden sind. Im Folgenden wird der Frage nachgegangen, was es für ein Konzept von Sozialisation unter den  Bedingungen einer konvergenten Medienwelt zu berücksichtigen gilt.

Printausgabe tv diskurs: 15. Jg., 3/2011 (Ausgabe 57), S. 64-69

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