Gewalt in ihrer grausamsten Form

Folterdarstellungen in Serien und Spielfilmen

Sanela Vranjes

Geheime Verhörtechniken, Demütigung, extremste psychische und physische Gewalt erleben in Film und Fernsehen einen Boom. Trotz der entsetzlichen Bilder, die uns noch aus den Konzentrationslagern als Mahnmale allzu gut in Erinnerung sind, scheinen Spielfilm und Serie das grausame Quälen anderer Menschen im Ansatz zu legitimieren. Die undifferenzierte Darstellung von Folter in den Medien trage dazu bei, so der Vorwurf. Stattdessen: immer härter, immer mehr, bis zur maximalen Perversion. Der Zuschauer selbst wird auf die Folter gespannt, während die Macher noch ein bisschen mehr an der Schraube drehen, bis man nicht mehr hinsehen kann. Doch allzu anspruchslos und undifferenziert scheint die Darstellung des heiklen Themas bei genauem und langem Betrachten nicht. Während im Horrorfilm die Umsetzung immer abartiger wird, entwickelt sich in Serien eine prosoziale Dramaturgie. Der vorliegende Artikel leuchtet die unterschiedlichen Arten der Folterdarstellungen in Spielfilm und Serie aus und zeigt, dass am Ende des Tunnels möglicherweise doch ein Licht ist.

Printausgabe tv diskurs: 14. Jg., 1/2010 (Ausgabe 51), S. 80-83

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