„Die Voraussetzungen sind besser denn je!“

Jugendschutzsysteme und Selbstklassifizierung im Internet

Joachim von Gottberg im Gespräch mit Sabine Frank

Joachim v. Gottberg im Gespräch mit Sabine Frank, Geschäftsführerin der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM)
Seit 2003 gelten für das Fernsehen und das Internet vergleichbare Jugendschutzvorschriften. Während das Fernsehen aber ein überschaubarer und sehr öffentlicher Markt ist, bietet das Internet eine schier unbegrenzt erscheinende Menge an Inhalten, die dem zugänglich sind, der sie sucht und zu finden weiß. Deshalb ist hier der Wunsch nach angemessener Aufsicht eine Illusion. Der ab Januar 2011 geltende Jugendmedienschutz- Staatsvertrag setzt entsprechend auf Selbstklassifizierung. Den Anbietern soll durch respektable Privilegien der Aufwand der eigenen Überprüfung ihrer Inhalte auf der Grundlage von Fragen, die von den Selbstkontrollen vorgegeben werden, schmackhaft gemacht werden. Masse statt Klasse ist die pragmatische Botschaft: Auch wenn die Klassifizierungen nicht mehr so differenziert und ausgewogen sein werden wie bisher in den Bereichen „Kino“, „DVD“ oder „Fernsehen“, so wäre die Alternative wohl eine Kapitulation vor den Herausforderungen des Netzes.

Printausgabe tv diskurs: 14. Jg., 4/2010 (Ausgabe 54), S. 64-67

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