Joachim von Gottberg
im Gespräch mit
Bernhard Pörksen
Dass Medien immer nach Skandalen und Ereignissen suchen, bei denen Tabus, Gesetze oder Konventionen verletzt werden, ist nichts Neues und liegt weniger an den Medien als an der Langeweile des Alltäglichen und Normalen. Während aber in den klassischen Medien immer noch Journalisten darüber entscheiden, welche Regelverstöße Prominenter in welcher Intensität veröffentlicht werden, kann es heutzutage, im Zeitalter des Internets, jeden treffen. Gleichzeitig kommt es im Zusammenspiel von Internetaktivisten und klassischen Medien zu Skandalisierungen, die sich von niemandem mehr beherrschen lassen. Der Skandal sei entfesselt – so beschreibt der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Pörksen die aktuelle Situation in seinem neuen Buch.
Printausgabe tv diskurs: 16. Jg., 4/2012 (Ausgabe 62), S. 84-89