Geschichtsvermittlung durch erfundene Figuren

Interpretation historischer Fakten unterliegt dem Zeitgeist

Joachim von Gottberg im Gespräch mit Rainer Rother

Historiker klingen meist so, als würden sie längst vergangene Epochen verlässlich kennen. Dabei ändern sich die Bewertungskriterien für geschichtliche Helden mit dem Blickwinkel des Betrachters: Ein auf dem Schlachtfeld erfolgreicher Herrscher beeindruckt in einer zunehmend pazifistisch ausgerichteten Gesellschaft nur noch wenige. Diese Interpretationen prägen auch die Sichtweisen, die Dokumentationen und Filme in den Medien vornehmen. Manche Historiker attestieren der medialen Geschichtsvermittlung deshalb eine gewisse Beliebigkeit. Über die Frage, wie viel Erfindung in der medialen Schilderung historischer Ereignisse erlaubt ist, sprach tv diskurs mit Dr. Rainer Rother, Historiker und Medienwissenschaftler. Er arbeitet seit 2006 als künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen in Berlin.

Printausgabe tv diskurs: 18. Jg., 4/2014 (Ausgabe 70), S. 32-37

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