Folterdarstellungen in der Fernsehserie „24“

Position 1: Christina Heinen, Prüferin bei der FSF<br> Position 2: Die taz-Redakteurin Bettina Gaus

Christina Heinen, Bettina Gaus

Darf Tod oder Folter von Menschen hingenommen werden, wenn damit grauenvolle Verbrechen oder terroristische Attentate verhindert werden können? In der populären Fernsehserie „24“ findet Folter statt, die alternativlos erscheint. Wird dadurch der Eindruck vermittelt, Folter sei unter Umständen moralisch zu rechtfertigen? Christina Heinen hat als Prüferin der FSF die Serie unter Jugendschutzgesichtspunkten begutachtet und begründet, warum die Serie trotzdem für das Hauptabendprogramm freigegeben wurde. Bettina Gaus hat als politische Korrespondentin bei der taz Erfahrung im Kriegs- und Krisenjournalismus und erläutert ihre Eindrücke von „24“. Ihr Fazit: Die Serie ist gut gemacht, zeigt Folter und kümmert sich wenig um deren moralische und rechtliche Ächtung. Allerdings würde die Forderung nach einem Verbot den Zulauf nur erhöhen. Wichtiger seien Fernsehstoffe, die eine kritische Haltung gegenüber der Folter unterstützen.

Printausgabe tv diskurs: 10. Jg., 2/2006 (Ausgabe 36), S. 70-75

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